Fingerhut auf Kahlschlagsflächen

Aktuell haben sich die großflächigen Kahlschlagsflächen im Kreisgebiet purpur-rot gefärbt und sehen von weitem fast aus wie eine Heidelandschaft. Verantwortlich dafür ist der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea), der von den Bedingungen auf den Schlagfluren profitiert und daher in diesem Jahr große Flächen bedeckt.

Der Fingerhut gehörte früher in die Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae), die auch als Rachenblüter bezeichnet wurden. Heute ordnet man den Fingerhut jedoch in die Familie der Wegerichgewäsche (Plantaginaceae) ein. Die Blüte des Fingerhuts ist dennoch eine typische Rachenblüte- Staubbeutel und Narbe (männliche und weibliche Teile der Blüte) befinden an der hinteren Innenwand. Insekten müssen also erstmal in die Blüte kriechen und tragen beim rausfliegen die Pollen auf dem Rücken und bestäuben so die nächste Blüte. 

Beim Fingerhut handelt es sich um eine giftige Pflanze, schon der Verzehr mehrerer Blätter kann tödlich sein. Gleichzeitig besitzt der Fingerhut aber auch wichtige Inhaltsstoffe, die in der Medizin Anwendung finden. Insbesondere aus dem Wolligen Fingerhut werden hierbei Medikamente gegen Herzschäche hergestellt.

Erfahren Sie mehr über den Fingerhut in unserem aktuellen Fernsehbeitrag (letzter Beitrag WDR Lokalzeit Südwestfalen)

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