In den letzten Jahren wurden Problempflanzen auf landwirtschaftlichen Flächen insbesondere durch das giftige Jakobskreuzkraut bekannt. Nun steht der Naturschutz und die Landwirtschaft vor einem weiteren Problem – seit diesem Jahr lässt sich insbesondere im Siegerland eine starke Zunahme der nicht heimischen Vielblättrigen Lupine (Lupinus polyphyllus) feststellen.
Diese mehrjährige Staude sieht zwar schön aus ist jedoch sowohl für die Landwirtschaft als auch für den Naturschutz ein großes Problem. Wie viele Leguminosen bindet die Lupine in Symbiose mit sogenannten Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft und reichert diesen im Boden an. Dies führt zu einem erhöhtem Nährstoffeintrag in den Boden, wodurch insbesondere magere Wiesen und Weiden gefährdert sind. Für Landwirtbewirtschafter ist die Lupine aufgrund ihrer Giftigkeit problematisch, für den Naturschutz stellt diese invasive Art ein großes Problem dar, da sie die Vegetationszusammensetzung verändert und zum Verlust von naturschutzfachlich wertvollem Magergrünland führen kann.
Eine Lupine kann pro Jahr über 1000 Samen bilden, die bis zu 5 m weit geschleudert werden. Weidetiere und/oder Wildtiere können die Ausbreitung der Samen begünstigen. Auch eine Verbreitung über landwirtschaftliche Maschinen ist möglich. Zudem bleiben die Samen im Boden sehr lange keimfähig (bis zu 50 Jahren). Um Dominanzbestände zu verhindert, muss die Pflanze daher möglichst frühzeitig bekämpft werden.
Was können Sie tun? Helfen Sie mit, dass sich die Lupine nicht weiter verbreitet. Bringen Sie keine Gartenabfälle in die Landschaft. Lupinen im Grünland müssen vor der Samenreife entsorgt werden. Am effektivsten ist das Rausreißen der Pflanze samt Pfahlwurzel, aber auch eine angepasste Bewirtschaftung kann das Zurückdrängen unterstützen. Schon eine Lupine ist problematisch und sollte umgehend entfernt werden bevor sich Dominanzbestände bilden! Sinnvoll ist es auch Weg- und Straßenränder mit Vorkommen an Lupine vor der Samenreife zu mähen.