Erfreuliche Bestände von Fledermäusen in Fledermauskastenrevieren im Siegerland

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen gehen zurück und der Wald taucht in leuchtend gold-gelbe Farben, der Herbst ist da. Für unsere Fledermäuse ist es Zeit die Winterquartiere wie Höhlen und Stollen aufzusuchen, wo sie ihren Winterschlaf verbringen. Damit geht auch für die Biologische Station eine erfolgreiche Saison der sommerlichen Fledermauserfassungen zu Ende. Sehr erfreulich waren die Ergebnisse der in den von der Biologischen Station betreuten Kastenrevieren, die in Wäldern des Siegerlandes exponiert sind.

Die Fledermauskästen dienen insbesondere zur Unterstützung des Quartierangebotes, bieten aber auch die Möglichkeit die Bestandsentwicklung ausgewählter Arten zu ermitteln. Diese Kartierungen sind Grundlage für das landesweite Monitoring der Fledermäuse in NRW, deren Ergebnisse regelmäßig an die EU-Kommission gemeldet werden.

In diesem Jahr wurden 291 Kästen in 12 Kastenrevieren kontrolliert. Drei Kastenreviere werden dabei von externen Betreuern aus Heimatvereinen, Waldeigentümern und Privatpersonen betreut. Vielen Dank für eure Unterstützung! Neu eingerichtet wurden zwei Kastenreviere in Kooperation mit einer Grundschule und dem Verein Historischer Hauberg e.V.

Mit insgesamt 169 Individuen aus sieben verschiedenen Arten war die Kastenbelegung sehr erfreulich. Wieder wurden alle bereits bekannten Wochenstubenkolonien der Bechsteinfledermaus, des Kleinabendseglers und der Fransenfledermaus bestätigt. Sehr erfreulich waren die Nachweise je einer neuen Kolonie des Braunen Langohres und der Bechsteinfledermaus. Von letzterer sind nunmehr drei Kolonien bekannt, deren Bestandsentwicklung stabil bis leicht positiv ist.

Wenn auch Sie beispielsweise als Privatperson, Heimatvereinsmitglied, Mitglied in einem Naturschutzverband, Waldeigentümer oder Leiter von Schulgruppen Interesse am Fledermausschutz haben, ist die Einrichtung von Kastenrevieren eine gute Gelegenheit den Tieren zu helfen oder einen Einstieg im Fledermausschutz zu bekommen.

 

Folgende Punkte sollten dabei beachtet werden:

 

  • Auswahl der Standorte. Günstig sind alte, nicht zu dichte Laubwälder. Auch lichte Nadelwälder sind geeignet.
  • Erlaubnis der Waldeigentümer
  • Günstig ist die Exposition auf kleinem Raum, etwa entlang von Wegen im Abstand von ca. 20 m
  • Zur dauerhaften Dokumentation müssen die Kästen mit wasserfester Farbe nummeriert werden
  • Zu verwenden sind sogenannte Holzbeton-Kästen (Verschiedene Anbieter können im Internet eingesehen werden)
  • Überwiegend sollten Höhlenkästen angeboten werden. Flachkästen eignen sich besonders zur Installation bspw. an Jagdkanzeln
  • Die Kästen sind möglichst einmal im Jahr während des Sommers (Juli, August) kontrolliert und gesäubert werden
  • Die Ergebnisse sollten in einer Datenbank dokumentiert werden

 

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