Artenschutzprojekte
Gelbbauchunke
Klein, aber fein, zeigt der kaum 5 cm messende Froschlurch seine Farbenbracht erst, wenn Gefahr im Verzug ist. Allen Unkenrufen zum Trotz – hat die Gelbbauchunke bis zur Gegenwart im Kreis Siegen-Wittgenstein überdauert.
Das die gegenwärtige Existenz der Gelbbauchunke (Bombina variegata) in Siegen-Wittgenstein jedoch nicht selbstverständlich ist, zeigen die gravierenden Bestandseinbrüche, die die Art in den letzten Jahrzehnten zu verzeichnen hat. Waren noch bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts in einigen Tongruben des Siegerlandes mehrere Populationen vorhanden, so haben mittlerweile lediglich drei Vorkommen überdauert. Zwei von ihnen bestehen zudem aus einer geringen Anzahl an Tieren, sodass dort in den nächsten Jahren mit ihrem Aussterben gerechnet werden muss. Das größte verbliebene Vorkommen der Gelbbauchunken im Kreis Siegen-Wittgenstein wird seit mehreren Jahren von der Biologischen Station und der Unteren Naturschutzbehörde betreut.
Auf der gepachteten Fläche werden alljährlich im späten Frühjahr mehrere kleine Tümpel gegraben, in welche die Unkenweibchen innerhalb kürzester Zeit im Schnitt 10 bis 20 Eier legen. Diese Tümpelgrabungen sind notwendig, da die Art vegetationsfreie Flachgewässer bevorzugt. In verkrauteten Gewässern würden Fressfeinde, wie Wasserkäfer- und Libellenlarven den Unkenquappen das Leben sehr schwer machen.
Die alljährlich vorgefundenen Mengen an Laich, Kaulquappen und Jungunken zeigen, dass gezielte, lebensraumverbessernde Maßnahmen sehr erfolgreich sein können.Mittlerweile wurden an ausgewählten Flächen gezielt nachgezüchtete Individuen ausgesetzt, um die lokalen Populationen zu stärken, in dem die Reproduktion unterstützt und eine genetische Verarmung gehemmt wird.