Zu Naturschutzzwecken erworbene Flächen
Naturerbefläche Trupbacher Heide
Der ehemalige Truppenübungsplatz ist heute als FFH- und Naturschutzgebiet unter Schutz gestellt. Das Gebiet ist Teil des Nationalen Naturerbes und seit 2016 im Eigentum der NRW-Stiftung.
Die Trupbacher Heide wurde zwischen 1936 bis 1993 als Truppenübungsplatz genutzt wurde und liegt zwischen den beiden Städten Freudenberg und Siegen liegt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs brach man einen Teil des Geländes um, weil Ackerland benötigt wurde. Die ab 1951 in Siegen stationierten belgischen Streitkräfte vereinnahmten das Gelände als Truppenübungsplatz. Nach Abzug des belgischen Militärs 1993 war die Bundeswehr noch eine Zeit lang auf einem kleinen Teil des Geländes aktiv. Seit 2003 steht ein Teil des Gebietes unter Naturschutz. Der besondere Reiz des Gebietes liegt in dem kleinräumigen Mosaik verschiedenster, z.T. seltener Lebensräume und dem weitgehend waldfreien Höhenzug. Hier blieb eine Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten erhalten, die in der angrenzenden, intensiv genutzten Kulturlandschaft bereits verschwunden ist. Durch die militärische Nutzung und eine gleichzeitig naturverträglich betriebene Beweidung mit Schafen hat sich eine artenreiche, teilweise offene Landschaft mit Besen- und Ginsterheiden, Magerwiesen und Magerweiden und Borstgrasrasen eingestellt. Hier gedeihen Gemeines Kreuzblümchen und Echtes Tausendgüldenkraut, an sandigen, trockenen Wegrändern kann man das Berg-Sandknöpfchen finden. Viele Flechten überziehen den rohen, offen liegenden Boden. Besenheide nimmt große Flächen ein und säumt auf langen Strecken die Wege.
Die aus den ehemaligen Haubergen (Niederwäldern) hervorgegangenen Laubwälder bestehen überwiegend aus Birken und Eichen. Entlang der Bäche und in Quellbereichen finden sich stellenweise Erlenbestände. Die sehr seltene Heidelerche nutzt die warmen und trockenen Magerrasen- und Heideflächen als Lebensraum. Ihr Nest legt sie gut versteckt auf dem Boden an. Außerdem ist das Gebiet ein wichtiger Rastplatz für durchziehende Vögel. Zahlreiche gefährdete Schmetterlinge finden in den blütenreichen Wiesen und Weiden Nahrung und Lebensraum, wie z.B. Schwalbenschwanz, Wachtelweizen-Scheckenfalter, Kaisermantel oder auch Argus-Bläuling und Dukatenfalter.
An verdichteten Bodenstellen sind vielerorts Tümpel entstanden. In diesen Tümpeln laichen verschiedene Molcharten und der Grasfrosch. Viele Libellenarten legen ihre Eier hier ab, darunter die Große Pechlibelle, die Gemeine Heidelibelle und die Große Königslibelle.
Die Biologische Station Siegen-Wittgenstein betreut das Gebiet und koordiniert regelmäßige Pflegemaßnahmen. Neben Maßnahmen zur Verjüngung der Heide und zur Förderung der wertgebenden Lebensräume und Arten im Gebiet koordiniert die Biologische Station auch besondere Maßnahmen wie den Einsatz von entmilitarisierten Panzern zur Pflege der Lebensräume und zum Erhalt wertvoller Strukturen, wie temporären Kleingewässern auf den Wegen. Begleitet werden die Maßnahmen durch ein regelmäßiges Monitoring. Lesen mehr dazu in unseren Monitoringberichten. Besuchen Sie die Trupbacher Heide mit uns auf einer naturkundlichen Wanderung.
Gebietsinformationen
