Streuobstwiesen

Definition

"Eine alters- und sortendiverse Ansammlung von Obstbäumen, als Unternutzung meist eine extensiv genutzte Wiese oder Weide. Die Bäume stehen so weit auseinander, dass jeder Baum ausreichend Platz und Licht zum Wachsen hat. Bei den Bäumen handelt es sich meist um hochstämmige Obstbäume. Die Krone dieser Bäume beginnt erst auf einer Höhe von rund 180 Zentimeter."

(Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen)

Streuobstwiesen prägen seit Jahrhunderten die  Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen. Obstarten wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen und viele weitere versorgten die Dörfer und Städte mit regionalem Obst. Verstreut über Wiesen und Weiden waren sie Teil der Landwirtschaft und wurden gehegt und gepflegt. Durch die Züchtung und die örtlichen Gegebenheiten entwickelte sich auf Dauer eine Vielfalt regionaltypischer Sorten. Mit der immer stärkeren Ausbreitung des Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsraums verschwinden die Bestände allmählich aus dem öffentlichen Raum. Zudem fehlt die Pflege dieser Bestände, dies führt zusätzlich dazu, dass diese letzten alten hochstämmigen Obstbäume überaltern und derzeit vielfältig verschwinden. Nur durch das Nutzen und die Nachpflanzung dieser Bestände ist auch ein Erhalt gewährleistet. Auf Dauer geht damit nicht nur eine Kulturlandschaft verloren, sondern auch ein artenreicher und vielfältiger Lebensraum.                                                                                                                                         

Von Totholz und Höhlen in Altbäumen profitieren viele Arten, wie Vögel, Säugetiere und Insekten. Auf Streuobstwiesen mit extensiver Unternutzung lassen sich in Deutschland etwa 5.000 Tier- und Pflanzenarten nachweisen, darunter zahlreiche Insekten. Derzeit steht dieser Lebensraum auf der roten Liste der gefährdeten und vorm Aussterben bedrohten Biotoptypen. Für den Schutz dieses Lebensraums ist es wichtig diesen kennenzulernen und für nachfolgende Generationen weiter zu erhalten. Die Biologische Station Siegen-Wittgenstein baut dafür u.a. den außerschulischen Lernort Naturwinkel Hickengrund in Burbach-Holzhausen auf. Dieser soll einen Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt im Siedlungsraum liefern und über verschiedene Bildungsangebote das Naturverständnis verbessern. Dort darf aktiv mitgewirkt werden, ganz im Sinne mitdenken-mitmachen-mittendrin.

Hier geht es zu unserem Projekt "Naturwinkel Hickengrund".